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Würde wird zur täglichen Herausforderung

Die Jugendmigrationsdienste erleichtern jungen Migrant:innen das Ankommen in Deutschland

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der rund 500 Jugendmigrationsdienste (JMD) in Deutschland ist das Thema Würde von zentraler Bedeutung. Sie haben es täglich mit jungen Menschen zu tun, die wegen ihres Migrationshintergrundes in ihrem Leben in aller Regel stärker um ihre Würde kämpfen mussten und müssen als andere. Zum einen im Herkunftsland ihrer Familie – sei es, weil dort Krieg herrschte, sie verfolgt wurden oder andere Gründe ihnen ein würdevolles Leben erschwerten. Und auch in ihrer neuen Heimat Deutschland haben sie es meist schwerer als andere: Vielfältige Formen der Diskriminierung und manchmal auch das Gefühl, nicht richtig dazuzugehören (etwa wegen sprachlicher Barrieren), machen ein Leben in Würde auch hier zur täglichen Herausforderung.

Foto: Jugendmigrationsdienste

Umso wichtiger ist es für die jungen Menschen, dass ihnen jemand mit Rat und Tat zur Seite steht, der sensibel für ihre Lage ist. Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren finden diesen Partner verlässlich in den Jugendmigrationsdiensten. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – viele haben selbst einen Migrationshintergrund – begleiten die Ratsuchenden ganz praktisch auf einem Stück ihres Weges in die Mitte der Gesellschaft. Und leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einem Leben in Würde. Das Bundesprogramm JMD Respekt Coaches sorgt flankierend an vielen weiterführenden Schulen dafür, dass wichtige Säulen des Zusammenlebens wie Toleranz, Respekt, Begeisterung für die Demokratie und der Schutz vor extremistischen Tendenzen gestärkt werden. Auch hier geht es letztlich im Kern darum, Menschen mit und auch ohne Migrationshintergrund ein Leben in Würde zu ermöglichen.

Eine JMD-Kollegin formuliert es so: „Jedem Menschen auf Augenhöhe mit Respekt begegnen, ihn in seiner Vielfältigkeit wahrnehmen. Das verbinde ich mit dem Begriff Würde. Und diese zu schützen ist nicht nur Verpflichtung nach dem 1. Artikel des Grundgesetzes, sondern auch – und insbesondere bei Menschen, deren Würde beispielsweise im Kontext von Flucht und Migration verletzt wird – Verantwortung, Aufgabe und Chance unserer Arbeit.“

Das JMD-Servicebüro in Bonn unterstützt die bundesweit rund 500 Jugendmigrationsdienste unter anderem bei der Öffentlichkeitsarbeit und der Statistik. Ausführliche Infos: www.jugendmigrationsdienste.de